Automatisierte Autos – Automatisierte Fabrik

♪♫AUTOS & COMPUTER
Automatisierte Autos – Automatisierte Fabrik
Deutsche Leitkultur Blog by Christian Raum
Berlin, June 7th 2017

So könnte die Zukunft der Automobilindustrie aussehen: Im südschwedischen Lund arbeitet das Start-up Uniti gemeinsam mit Siemens und Roboterhersteller Kuka an der ersten komplett automatisierten Fahrzeugproduktion. Hier sollen in etwa eineinhalb Jahren Fahrzeuge vom Band rollen, die voll automatisiert auf den Straßen unterwegs sein können. Uniti CEO Lewis Horne ist der Überzeugung, dass Menschen nicht dafür geschaffen seien, Autos zu bauen.

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„Wir bei Uniti wollen nicht die gleichen, schrecklichen Jobs anbieten, in denen wir früher einmal gearbeitet haben“, so Horne weiter. „Menschen sollen kreativ sein. Aber anstatt sich inspirieren zu lassen, werden Menschen müde. Roboter werden niemals müde.“ Deshalb könnten sie viel besser und viel produktiver in einer Autofabrik arbeiten als Menschen.

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Horne sagte, Uniti könne vielleicht –noch – keine Autos bauen. „Aber wir können Roboter so programmieren, dass sie die Autos bauen. Das ist unser großer Vorteil.“ Sämtliche Produktionsanlagen seien hochskalierbar und überaus flexibel. „Denn wir müssen in unserer Produktion nicht die superschwierige organisatorische Aufgabe lösen, wie wir Menschen in den Fertigungsprozess integrieren.“

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Das Unternehmen aus dem südschwedischen Lund hatte im Lauf des vergangenen Jahres für sein Konzept rund um ein Internet-Fahrzeug viel Aufmerksamkeit erhalten. Doch bislang war nicht klar, ob und wie das Start-up überhaupt Fahrzeuge produzieren wird.

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Alles änderte sich im März dieses Jahres – Uniti gab eine Partnerschaft mit Siemens und Kuka bekannt. Gemeinsam planen und errichten die Partner eine vollständig automatisierte Fabrik für die Produktion von 55.000 Fahrzeugen in Südschweden. „Wir werden alle 22 Stunden einmal das Licht anschalten, um nach dem Rechten zu sehen“, verkündete Horne Mitte Mai auf der Tech Cube Fair in Berlin.

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Der Erfolg von Uniti wäre auch ein Erfolg von Industrie 4.0 und der Digitalisierung. „50 Prozent aller Unternehmen scheiterten an der Digitalisierung“, meinte Herne. Der Grund sei, dass die Kultur der Organisationen die Digitalisierung nicht erlaube. Aber alle Unternehmen, die erfolgreich digital arbeiten, lägen in Zukunft weit vor den Mitbewerbern.

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Deshalb baue Uniti zunächst eine digitale Fabrik mit Unterstützung von Siemens‘ PLM-System. „Wir könnten das erste Unternehmen weltweit sein, dass von Grund auf ein Auto mit solch einer Software  entwirft und mit dessen Unterstützung fertigen wird“, sagte Horne vor seinem Publikum in dem auch Apple-Mitgründer Steve Wozniak saß. „Und wenn wir unsere Produktion starten, dann nicht als Autohersteller, die einer Autohersteller-Kultur und deren Autohersteller-Werten verbunden sind. Wir fangen ganz von vorne an.“

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„Der gesamte Prozess wird perfekt sein“, hatte ihm Mats Friberg, CEO von Siemens PLM Software versprochen. „Das erste Fahrzeug, das aus der Produktion rollt, kann ohne Test sofort an Kunden verkauft werden.“

Christian Raum

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